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BTB Landes­fach­gruppe Vermes­sung traf sich zum Gewerk­schaftstag 2024 in Hannover

Fachgruppe Vermessung Gewerkschaftstag 2024 Gruppenfoto

 Die Teil­nehmer des Gewerk­schafts­tages in Hannover 2024 (Foto: BTB-NI FG Verm)

Rück­blick auf die Tarif­runde 2023 für die Beschäf­tigten der Landesverwaltung

Im letzten Herbst fanden die Tarif­ver­hand­lungen für die Beschäf­tigten im Länder­be­reich statt. Nach drei Verhand­lungs­runden konnte Anfang Dezember 2023 eine Eini­gung zwischen den Tarif­par­teien erzielt werden.

Man einigte sich auf Einmal­zah­lungen von insge­samt 3000 Euro in elf Monats­be­trägen als einkom­mens­steu­er­freie „Infla­ti­ons­ab­mil­de­rungs­prämie“. Im Dezember 2023 gab es 1800 Euro und in den Monaten Januar bis Oktober 2024 jeweils 120 Euro.

Zum 01. November 2024 werden die Tabel­len­ent­gelte um 200 Euro ange­hoben und ab 01. Februar 2025 steigen die Tabel­len­ent­gelte um 5,5 Prozent – mindes­tens 140 Euro.

Die lange Lauf­zeit des Tarif­ab­schlusses von 25 Monaten – bis zum 31. Oktober 2025 – rela­ti­viert das Ergebnis deutlich!

Das Ziel, die erlit­tenen Real­lohn­ver­luste der Beschäf­tigten der Länder auszu­glei­chen und die Bezah­lung im Landes­dienst insge­samt attrak­tiver zu gestalten, wurde leider erneut verfehlt.

Neuer Vorstand

Nach drei Jahren fanden auch die turnus­mä­ßigen Vorstands­wahlen statt. Einige Posi­tionen konnten durch Wieder­wahl besetzt werden und für andere fanden sich neue Kolle­ginnen und Kollegen, die sich zukünftig in der Landes­fach­gruppe Vermes­sung enga­gieren möchten.

Nach den Wahlen setzt sich der Vorstand wie folgt zusammen: Vorsit­zender ist weiterhin Marc Zimmer­mann (LGLN, RD Nort­heim). Seine Stell­ver­treter sind Günter Janzen (LGLN, RD Olden­burg-Clop­pen­burg) und, neu dazu­ge­stoßen, nunmehr Dennis Schröder (ArL Leine-Weser, Standort Sulingen). Die Schrift­füh­rung wird weiterhin von Werner Wagener wahr­ge­nommen. Auch die Kassen­füh­rung verbleibt beim bewährten Schatz­meister, Gerriet Suhr­kamp (LGLN, RD Olden­burg-Clop­pen­burg). Für den Arbeit­neh­mer­be­reich zeichnet weiterhin Alois Ipe (LGLN, RD Osna­brück-Meppen) verant­wort­lich. Als neue Frau­en­ver­tre­tung konnte Andrea Winter­mann (LGLN, RD Osna­brück-Meppen) gewonnen werden. In der Jugend­ver­tre­tung wird sich Felix Sobotta (LGLN, RD Olden­burg-Clop­pen­burg) enga­gieren, während die Senio­ren­ver­tre­tung weiterhin Gerd Fabian obliegt. Daneben wurden noch Frank de Buhr (LGLN, RD Aurich) und Gerrit Pötter zu Beisit­zern des Landes­vor­standes gewählt.

Komplet­tiert wird der Landes­vor­stand durch die jewei­ligen Vorsit­zenden der sechs Bezirks­fach­gruppen und die zwei Arbeits­kreis­mit­glieder. Hermann Gossel (LGLN, RD Aurich) wird weiterhin in den Arbeits­kreis Vermes­sung und Johannes Griesen (ArL Weser-Ems, Standort Meppen) in den Arbeits­kreis Land­ent­wick­lung entsandt.

Fachgruppe Vermessung Gewerkschaftstag 2024 Gruppenfoto

 Der neue Vorstand der Landes­fach­gruppe Vermes­sung (Foto: BTB-NI FG Verm)

Öffent­lich­keits­ver­an­stal­tung

Am zweiten Tag des Gewerk­schafts­tages fand, in guter Tradi­tion, wieder eine Öffent­lich­keits­ver­an­stal­tung statt. Als Gäste nahmen Katrin Stef­fens als Refe­rats­lei­terin 44 aus dem Innen­mi­nis­te­rium und Michel Goli­brzuch, Präsi­dent des Landes­amtes für Geoin­for­ma­tion und Landes­ver­mes­sung Nieder­sachsen (LGLN) teil.

Nach einer kurzen Begrü­ßung stellte der Vorsit­zende der BTB Landes­fach­gruppe Vermes­sung, Marc Zimmer­mann, den Gästen noch einmal die Struk­turen des BTB Nieder­sachsen und der Landes­fach­gruppe Vermes­sung vor. Danach kam er auf die zahl­rei­chen Heraus­for­de­rungen unserer Zeit zu sprechen.

Fachgruppe Vermessung Gewerkschaftstag 2024 Gruppenfoto

 v.l. Andrea Winter­mann (Frau­en­ver­tre­tung), Werner Wagener (Schrift­führer), Günter Janzen (Stellv. Vorsit­zender), Michel Goli­brzuch (Präsi­dent LGLN), Katrin Stef­fens (Refe­rats­lei­terin 44), Gerriet Suhr­kamp (Kassen­führer), Marc Zimmer­mann (Vorsit­zender), Dennis Schröder (Stellv. Vorsit­zender) (Foto: BTB-NI FG Verm) 

Landes­rech­nungshof prüft VKV

Der Landes­rech­nungshof hat die Vermes­sungs- und Katas­ter­ver­wal­tung (VKV) geprüft. Anfang Juni 2023 wurden im Jahres­be­richt drei Denk­schrift­bei­träge die VKV betref­fend veröffentlicht:

  1. Auflö­sung des Landesbetriebes
  2. Redu­zie­rung der Stand­orte des LGLN
  3. Mangelnde Steue­rung und Einnah­me­aus­fälle durch Open Data

Der Ausschuss für Haus­halt und Finanzen des Nieder­säch­si­schen Land­tages hat daraus entspre­chende Beschluss­emp­feh­lungen formu­liert, die der Landtag am 11. Oktober 2023 beschlossen hat. Unter anderem wird erwartet, dass MI unter Einbe­zie­hung des LGLN die Anzahl der Stand­orte des LGLN redu­ziert. Bis 31.12.2024 ist ein entspre­chendes Konzept durch MI zu erstellen und dem Landtag zu berichten. 

Das Innen­mi­nis­te­rium hat für die Erar­bei­tung der Konzepte für die Betriebs­form und die Stand­orte jeweils eine Projekt­gruppe eingesetzt.

Beide Projekt­gruppen haben bis Ende August 2024 eine Empfeh­lung zu den Frage­stel­lungen erarbeitet.

Bei der Frage der Betriebs­form wird von der Projekt­gruppe der Landes­be­trieb gegen­über der budge­tierten Verwal­tung mit leichtem Vorsprung bevorzugt.

Die Projekt­gruppe, die sich um eine zukunfts­si­chere Aufstel­lung der Nieder­säch­si­schen Vermes­sungs- und Katas­ter­ver­wal­tung Gedanken machen sollte, hat empfohlen 17 der heute 53 Stand­orte aufzulösen.

Aktuell waren das Landesamt, der Haupt­per­so­nalrat MI, die Haupt­ver­trau­ens­person der schwer­be­hin­derten Menschen und die Gleich­stel­lungs­be­auf­tragte zur Stel­lung­nahme zu den Projekt­grup­pen­er­geb­nissen aufgefordert.

Refe­rats­lei­terin Stef­fens infor­miert zum aktu­ellen Sachstand

Seit 01. September 2023 leitet Katrin Stef­fens das Referat 44 im Innen­mi­nis­te­rium. In ihren Ausfüh­rungen gab sie den Dele­gierten einen Einblick zum Sach­stand und einen Ausblick, wie es nun weitergeht.

Die Projekt­gruppe Stand­orte wird die einge­gan­genen Stel­lung­nahmen sichten und prüfen, in wie weit sich daraus ggf. neue Argu­mente oder Sach­ver­halte ergeben, die even­tuell zu einer anderen Empfeh­lung der Projekt­gruppe führen.

Das Referat 44 will bis zum Jahres­ende unter Berück­sich­ti­gung der vorlie­genden Stel­lung­nahmen einen Vorschlag für die Haus­spitze erar­beiten. Wobei noch einmal ausdrück­lich betont wurde, dass eine Stand­ort­re­du­zie­rung nicht mit einer Perso­nal­ein­spa­rung verbunden ist.

Wenn der Vorschlag erar­beitet ist, erfolgt noch die formale Verbands­be­tei­li­gung und auch die Gewerk­schaften werden dann offi­ziell einge­bunden und können sich im Rahmen einer Stel­lung­nahme einbringen. Auch diese Rück­mel­dungen werden gewür­digt und fließen in die finale Kabi­netts­vor­lage ein. Mit dem entspre­chenden Kabi­netts­be­schluss ist etwa Mitte 2025 zu rechnen. Erst wenn diese Entschei­dung der Landes­re­gie­rung getroffen ist, wird eine neue Projekt­gruppe einge­richtet werden, die sich speziell mit dem Thema eines sozi­al­ver­träg­li­ches Umset­zungs­kon­zeptes befassen wird.

Zum Thema Betriebs­form führte sie aus, dass erwartet wird, das die beiden heutigen Kapitel 0317 (Landes­be­trieb Landes­ver­mes­sung) und 0318 (budge­tierter Verwal­tungs­be­reich) in ein Kapitel und eine gemein­same Betriebs­form über­führt werden.

Die Projekt­gruppe hat sich für die Betriebs­form „Landes­be­trieb“ ausge­spro­chen. Letzt­lich wird aber auch diese Entschei­dung final das Kabi­nett beschließen.

Präsi­dent Goli­brzuch berichtet aktu­elles aus dem LGLN

Der Präsi­dent des LGLN ging in seinen Ausfüh­rungen auf die konjunk­tu­relle Situa­tion des Landes­amtes ein. Die Antrags­zahlen sind landes­weit stark zurück­ge­gangen und in der Folge sind auch die Einnahmen entspre­chend wegge­bro­chen. Das Einnah­me­soll wird 2024 nur durch Ausga­be­reste aus dem Vorjahr und Rück­stel­lungen noch zu errei­chen sein. Und aus seiner Sicht sieht es auch für das kommende Jahr düster aus. Zwar wurde das Einnah­me­soll 2025 leicht redu­ziert, aber auch diese verrin­gerte Einnah­me­er­war­tung wird unter den derzei­tigen Rahmen­be­din­gungen kaum erreicht werden können.

Insbe­son­dere vor diesem konjunk­tu­rellen Hinter­grund spricht er sich für die Betriebs­form „Landes­be­trieb“ aus, weil aus seiner Sicht hier die größere finan­zi­elle Flexi­bi­lität gegeben sei.

Zum Thema Nach­wuchs­kräfte stellte Präsi­dent Goli­brzuch fest, dass das LGLN hier keine Gewin­nungs­pro­bleme habe. Durch die früh­zei­tige Einfüh­rung der geför­derten Studi­en­mo­delle (bi- und Praxis­stu­dium) erzeugt das Landesamt seinen Nach­wuchs quasi selbst. Auch, wenn in den nächsten Jahren noch zahl­reiche Kolle­ginnen und Kollegen das LGLN alters­be­dingt verlassen würden, kann der perso­nelle Bedarf hieraus grund­sätz­lich gedeckt werden.

Zu der Thematik der Stand­ort­re­du­zie­rung führte er aus, dass auch aus seiner Sicht grund­sätz­lich Hand­lungs­be­darf bestünde. In den letzten 30 Jahren sind bereits viele Kolle­ginnen und Kollegen reform- bzw. alters­be­dingt ausge­schieden. Auch der tech­ni­sche Fort­schritt, unter anderem jüngst der Einsatz von KI und die voran­schrei­tende Digi­ta­li­sie­rung, haben in den Dienst­stellen zu einem erheb­li­chen Perso­nal­rück­gang geführt. Ebenso haben die seit Corona verstärkt genutzten Arbeits­formen, wie Tele­ar­beit oder mobile Arbeit im Home­of­fice nicht gerade zu einer Bele­bung in den Dienst­stellen beigetragen. Alle diese Faktoren haben Einfluss auf den tatsäch­li­chen Raumbedarf.

Perso­nal­rats­wahlen im Früh­jahr 2024

Am 27. Februar 2024 fanden in Nieder­sachsen die turnus­mä­ßigen Perso­nal­rats-wahlen statt.

Die Vorbe­rei­tung der Wahlen mit Listen­auf­stel­lung, Werbe­flyer­er­stel­lung inkl. Post­ver­sand der Unter­lagen hat wieder einiges an Zeit und Aufwand mit sich gebracht. Unterm Strich hat sich der Aufwand jedoch gelohnt!

Der BTB hatte sich als Ziel gesetzt, die Ergeb­nisse der letzten Perso­nal­rats­wahlen zumin­dest zu halten bzw. viel­leicht sogar noch ein wenig auszubauen.

Dieses selbst­ge­steckte Ziel konnte erreicht werden.

Im HPR MI, im HPR ML und im GPR des LGLN konnte die bishe­rigen Perso­nal­rats­sitze erfolg­reich wieder­ge­wonnen werden. Auch wenn keine weiteren Sitze hinzu­ge­wonnen werden konnten, so wurde doch der Stimm­an­teil, den die Listen des BTB erreichten tlw. deut­lich ausgebaut.

Im HPR ML und im HPR MI (jeweils eine gemein­same Liste mit der DVG) und im GPR des LGLN haben die Listen des BTB jeweils die Mehr­heit der Sitze im jewei­ligen Gremium errungen. Im HPR MI stellt die DVG den Vorsit­zenden. Im GPR des LGLN wird der Vorsit­zende vom BTB gestellt. Da im HPR ML zu der Zeit leider kein DVG bzw. BTB-Mitglied in der Lage war den Vorsitz zu über­nehmen, einigte man sich darauf, dass der bishe­rige Vorsit­zende seine Arbeit fort­führen solle.

Für die Wahlen der örtli­chen Perso­nal­räte spielt die Gewerk­schafts­zu­ge­hö­rig­keit nur eine unter­ge­ord­nete Rolle, weil hier in der Regel keine gewerk­schaft­li­chen Listen aufge­stellt werden. Trotzdem wurden viele von unseren Mitglie­dern in die örtli­chen Perso­nal­räte gewählt und können so die nächsten vier Jahre aktiv auf der Orts­ebene mitgestalten.

Ausblick für 2025

In der nächsten Zeit wird der Vorstand der Landes­fach­gruppe Vermes­sung seine Gespräche mit den Verwal­tungs­spitzen noch einmal inten­si­vieren. Hier wird es u. a. darum gehen die Auswir­kungen durch die Stand­ort­re­du­zie­rungen und Ände­rung der Betriebs­form im Sinne der Beschäf­tigten zu beein­flussen. Der BTB wird dabei für den Erhalt aller Arbeits­plätze kämpfen!

Mit diesen Aussichten beendet der Vorsit­zende, Marc Zimmer­mann, den Gewerk­schaftstag 2024 und kündigt bereits den nächsten BTB Gewerk­schaftstag der Landes­fach­gruppe Vermes­sung an. Er wird im nächsten Jahr von der Bezirks­fach­gruppe Lüne­burg ausge­richtet werden.

V. i. S. d. P.
Marc Zimmer­mann, Vorsit­zender
Landes­fach­gruppe Vermessung

Das Doku­ment als PDF-Datei zum Download: