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Der BTB im Gespräch mit Innenminister Boris Pistorius

In freundlicher Atmosphäre sprachen Günter Janzen und Marc Zimmermann vom Vorstand der Landesfachgruppe Vermessung mit dem niedersächsischen Innenminister Boris Pistorius. Direkt nach den Osterfeiertagen empfing der Minister die beiden Vertreter des BTB im Beisein von Staatssekretär Stephan Manke und dem Referatsleiter 15, Siegmar Liebig, in seinem Büro in Hannover. Der BTB nutzte das Gespräch, um die Sorgen und Nöte der Beschäftigten anzusprechen und seine Konzepte zur Attraktivitätssteigerung und Nachwuchsgewinnung für die Vermessungs- und Katasterverwaltung (VKV) dem Minister vorzustellen.

Von links: Siegmar Liebig, Staatssekretär Stephan Manke, Innenminister Boris Pistorius, Günter Janzen und Marc Zimmermann

Zimmermann und Janzen beschrieben zu Beginn ein umfangreiches Bild der Tätigkeiten und Fähigkeiten der Beschäftigten des LGLN. Besonders die Umsetzung des fachlichen Zukunftskonzeptes „VKV 2025“ und die damit einhergehenden Digitalisierungsstrategien stellen die VKV demnach vor personelle und finanzielle Herausforderungen. Allein die Umwandlung des Zahlenwerkes aus rund 150 Jahren Kataster in digital nutzbare Daten sei eine noch nie dagewesene und zukunftsweisende Herausforderung für das Vermessungswesen, so Janzen. Er erläuterte dem Minister dabei auch den umfassenden „Kulturwandel“ eines Berufsbildes vom Landvermesser hin zum Geoinformatiker. Pistorius zeigte sich beeindruckt und sagte seine volle Unterstützung bei der Umsetzung der ambitionierten Ziele der VKV zu.

Fehlender Nachwuchs in den MINT Berufen

Minister Pistorius stimmte mit den Vertretern des BTB überein, dass sich der Arbeitsmarkt zurzeit gravierend verändert. Über Jahre galt der Markt als arbeitgeberfreundlich. Für wenige freie Stellen standen bisher immer viele gut qualifizierte Beschäftigte zur Verfügung. Mittlerweile wandelt sich diese Situation jedoch dahingehend, dass sich der Arbeitsmarkt zunehmend arbeitnehmerfreundlicher gestaltet. Für die zahlreichen unbesetzten Stellen gibt es immer weniger qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber, so dass sich diese den attraktivsten Arbeitsplatz aussuchen können. Speziell in den MINT Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) herrsche der größte Mangel und es sei daher bereits in den Schulen dafür Werbung zu betreiben, erklärte Pistorius. In dem Zusammenhang sagte der Minister, frei nach Antoine de Saint-Exupery, man müsse „Die Sehnsucht nach dem Meer wecken - statt mit Schiffbau zu werben“.

Die Attraktivität des öffentlichen Dienstes

Was macht einen Arbeitsplatz in der VKV attraktiv? Hierzu stellte Minister Pistorius fest, dass man sicherlich nicht mit den Gehältern der Privatwirtschaft mithalten könne. Jedoch seien die Stärken des öffentlichen Dienstes eher in der Form eines krisensicheren Arbeitsplatzes, der Möglichkeit von Verbeamtungen, den allgemeinen Arbeitsbedingungen und nicht zuletzt der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu finden.

Zimmermann warf hier jedoch ein, dass diese Feststellung nur so lange zuträfe, wie die Differenz zwischen den Gehältern in der Privatwirtschaft und denen im öffentlichen Dienst nicht zu groß werde. Außerdem dürfe auch nicht außer Acht gelassen werden, dass die Privatwirtschaft ständig nachlege und sich zunehmend im Wettbewerb mit ähnlich guten Rahmenbedingungen wie der öffentliche Dienst, um die besten Bewerberinnen und Bewerber bemühe.

Genau hier hakten die beiden BTB Vertreter weiter nach, indem sie klarstellten, dass die Attraktivität eines Arbeitsplatzes auch mit seinem Entwicklungspotential und den Aufstiegsmöglichkeiten zusammenhänge. Es seien nicht nur Perspektiven innerhalb von Laufbahnen, sondern auch darüber hinaus zu schaffen. „Alle Möglichkeiten für Qualifikation und Aufstieg, sowohl für Tarifpersonal als auch für Beamte, sind auszuschöpfen“, machte Janzen deutlich.

Dass z.B. die Möglichkeit der Verbeamtung einen zusätzlichen Anreiz darstellen kann, sich für die technische Verwaltung zu entscheiden, wurde bereits erwähnt. Um jedoch eine Verbeamtung anbieten zu können, benötigt man entsprechende Planstellen. Diese sind zurzeit jedoch weder qualitativ noch quantitativ in ausreichendem Maße in der VKV vorhanden! Einen besonderen Grund dafür sieht der BTB hier in der geltenden Stellenobergrenzenverordnung des Landes Niedersachen. Aus Sicht des BTB sind diese Vorgaben überholt und sogar hinderlich, wenn es um Personalentwicklung und Personalgewinnung in der technischen Fachverwaltung geht.

Personalabgänge

Die Personalabgänge durch Rente und Pension werden in der VKV in den kommenden Jahren rasant auf über 100 Personen pro Jahr zunehmen. Wie bereits in Schleswig-Holstein geschehen, müsse man daher nun auch in Niedersachsen, zur Steigerung von Attraktivität und Flexibilität, die Stellenobergrenzenverordnung schlicht abschaffen, mahnte der BTB! Die vielfach hervorgehobene Steuerung des LGLN könne schließlich über Budget und Beschäftigungsvolumen erfolgen. Immerhin wird dies für den Tarifbereich auch bereits jetzt schon als ausreichend erachtet.

Das Finanzministerium hat bisher jedoch die vollständige Abschaffung der Obergrenzen aus haushaltspolitischen Gründen abgelehnt und lediglich eine Lockerung einzelner Obergrenzen in Aussicht gestellt. Minister Pistorius kündigte dem BTB aber nun an, in genau diesen Dialog mit dem Finanzministerium nochmals einzutreten, um Verbesserungen im Obergrenzenrecht zu erreichen. Der BTB Niedersachsen ist daher sehr optimistisch, dass schon bald Erfolge erzielt werden können. Denn in einer modernen Verwaltung sollte die quantitative und qualitative Personalausstattung über eine Budgetsteuerung möglich sein.

Anschlussbeschäftigung für Auszubildende

Ebenso äußerte der BTB die Erwartung, dass weitere Finanzmittel für eine Übernahme oder zumindest eine befristete Anschlussbeschäftigung für die auslernenden Auszubildenden zur Verfügung gestellt werden. Die VKV verfügt nicht mehr über die erforderlichen eigenen Finanzmittel, um dies selbstständig realisieren zu können. Durch die Erhöhung des Einnahmesolls ist der Verwaltung jeglicher Spielraum genommen worden. Die niedersächsische Vermessungs- und Katasterverwaltung könnte aber durch entsprechende Angebote an die Auszubildenden weitere Anreize für den Nachwuchs schaffen. Dies kann aber nur mit einer starken finanziellen Unterstützung gelingen. Gerade der vorgesehene „Umzug“ der bisher eigenständigen Clientbetreuung des LGLN hin zu IT.Niedersachsen wird erhebliche Kosten verursachen und darf auf keinen Fall zu Lasten bereits eingeplanter Mittel für Personal gehen! Ohne zusätzliches Geld über den Haushalt läuft die VKV daher Gefahr, als Verwaltung handlungsunfähig zu werden. Dann kann dem demografischen Wandel nicht mehr angemessen begegnet werden. Ausbildung in der VKV muss sich weiterhin lohnen!

Attraktive Arbeitsplätze sowie eine funktionierende und zukunftsfähige Verwaltung bekommt man nicht zum Nulltarif. Ideen und Motivation sind in der VKV reichlich vorhanden. Innenminister Pistorius hat zugesagt die Kolleginnen und Kollegen bei der Umsetzung nach Kräften zu unterstützen.

  Click to listen highlighted text! Der BTB im Gespräch mit Innenminister Boris Pistorius In freundlicher Atmosphäre sprachen Günter Janzen und Marc Zimmermann vom Vorstand der Landesfachgruppe Vermessung mit dem niedersächsischen Innenminister Boris Pistorius. Direkt nach den Osterfeiertagen empfing der Minister die beiden Vertreter des BTB im Beisein von Staatssekretär Stephan Manke und dem Referatsleiter 15, Siegmar Liebig, in seinem Büro in Hannover. Der BTB nutzte das Gespräch, um die Sorgen und Nöte der Beschäftigten anzusprechen und seine Konzepte zur Attraktivitätssteigerung und Nachwuchsgewinnung für die Vermessungs- und Katasterverwaltung (VKV) dem Minister vorzustellen. Von links: Siegmar Liebig, Staatssekretär Stephan Manke, Innenminister Boris Pistorius, Günter Janzen und Marc Zimmermann Zimmermann und Janzen beschrieben zu Beginn ein umfangreiches Bild der Tätigkeiten und Fähigkeiten der Beschäftigten des LGLN. Besonders die Umsetzung des fachlichen Zukunftskonzeptes „VKV 2025“ und die damit einhergehenden Digitalisierungsstrategien stellen die VKV demnach vor personelle und finanzielle Herausforderungen. Allein die Umwandlung des Zahlenwerkes aus rund 150 Jahren Kataster in digital nutzbare Daten sei eine noch nie dagewesene und zukunftsweisende Herausforderung für das Vermessungswesen, so Janzen. Er erläuterte dem Minister dabei auch den umfassenden „Kulturwandel“ eines Berufsbildes vom Landvermesser hin zum Geoinformatiker. Pistorius zeigte sich beeindruckt und sagte seine volle Unterstützung bei der Umsetzung der ambitionierten Ziele der VKV zu. Fehlender Nachwuchs in den MINT Berufen Minister Pistorius stimmte mit den Vertretern des BTB überein, dass sich der Arbeitsmarkt zurzeit gravierend verändert. Über Jahre galt der Markt als arbeitgeberfreundlich. Für wenige freie Stellen standen bisher immer viele gut qualifizierte Beschäftigte zur Verfügung. Mittlerweile wandelt sich diese Situation jedoch dahingehend, dass sich der Arbeitsmarkt zunehmend arbeitnehmerfreundlicher gestaltet. Für die zahlreichen unbesetzten Stellen gibt es immer weniger qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber, so dass sich diese den attraktivsten Arbeitsplatz aussuchen können. Speziell in den MINT Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) herrsche der größte Mangel und es sei daher bereits in den Schulen dafür Werbung zu betreiben, erklärte Pistorius. In dem Zusammenhang sagte der Minister, frei nach Antoine de Saint-Exupery, man müsse „Die Sehnsucht nach dem Meer wecken - statt mit Schiffbau zu werben“. Die Attraktivität des öffentlichen Dienstes Was macht einen Arbeitsplatz in der VKV attraktiv? Hierzu stellte Minister Pistorius fest, dass man sicherlich nicht mit den Gehältern der Privatwirtschaft mithalten könne. Jedoch seien die Stärken des öffentlichen Dienstes eher in der Form eines krisensicheren Arbeitsplatzes, der Möglichkeit von Verbeamtungen, den allgemeinen Arbeitsbedingungen und nicht zuletzt der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu finden. Zimmermann warf hier jedoch ein, dass diese Feststellung nur so lange zuträfe, wie die Differenz zwischen den Gehältern in der Privatwirtschaft und denen im öffentlichen Dienst nicht zu groß werde. Außerdem dürfe auch nicht außer Acht gelassen werden, dass die Privatwirtschaft ständig nachlege und sich zunehmend im Wettbewerb mit ähnlich guten Rahmenbedingungen wie der öffentliche Dienst, um die besten Bewerberinnen und Bewerber bemühe. Genau hier hakten die beiden BTB Vertreter weiter nach, indem sie klarstellten, dass die Attraktivität eines Arbeitsplatzes auch mit seinem Entwicklungspotential und den Aufstiegsmöglichkeiten zusammenhänge. Es seien nicht nur Perspektiven innerhalb von Laufbahnen, sondern auch darüber hinaus zu schaffen. „Alle Möglichkeiten für Qualifikation und Aufstieg, sowohl für Tarifpersonal als auch für Beamte, sind auszuschöpfen“, machte Janzen deutlich. Dass z.B. die Möglichkeit der Verbeamtung einen zusätzlichen Anreiz darstellen kann, sich für die technische Verwaltung zu entscheiden, wurde bereits erwähnt. Um jedoch eine Verbeamtung anbieten zu können, benötigt man entsprechende Planstellen. Diese sind zurzeit jedoch weder qualitativ noch quantitativ in ausreichendem Maße in der VKV vorhanden! Einen besonderen Grund dafür sieht der BTB hier in der geltenden Stellenobergrenzenverordnung des Landes Niedersachen. Aus Sicht des BTB sind diese Vorgaben überholt und sogar hinderlich, wenn es um Personalentwicklung und Personalgewinnung in der technischen Fachverwaltung geht. Personalabgänge Die Personalabgänge durch Rente und Pension werden in der VKV in den kommenden Jahren rasant auf über 100 Personen pro Jahr zunehmen. Wie bereits in Schleswig-Holstein geschehen, müsse man daher nun auch in Niedersachsen, zur Steigerung von Attraktivität und Flexibilität, die Stellenobergrenzenverordnung schlicht abschaffen, mahnte der BTB! Die vielfach hervorgehobene Steuerung des LGLN könne schließlich über Budget und Beschäftigungsvolumen erfolgen. Immerhin wird dies für den Tarifbereich auch bereits jetzt schon als ausreichend erachtet. Das Finanzministerium hat bisher jedoch die vollständige Abschaffung der Obergrenzen aus haushaltspolitischen Gründen abgelehnt und lediglich eine Lockerung einzelner Obergrenzen in Aussicht gestellt. Minister Pistorius kündigte dem BTB aber nun an, in genau diesen Dialog mit dem Finanzministerium nochmals einzutreten, um Verbesserungen im Obergrenzenrecht zu erreichen. Der BTB Niedersachsen ist daher sehr optimistisch, dass schon bald Erfolge erzielt werden können. Denn in einer modernen Verwaltung sollte die quantitative und qualitative Personalausstattung über eine Budgetsteuerung möglich sein. Anschlussbeschäftigung für Auszubildende Ebenso äußerte der BTB die Erwartung, dass weitere Finanzmittel für eine Übernahme oder zumindest eine befristete Anschlussbeschäftigung für die auslernenden Auszubildenden zur Verfügung gestellt werden. Die VKV verfügt nicht mehr über die erforderlichen eigenen Finanzmittel, um dies selbstständig realisieren zu können. Durch die Erhöhung des Einnahmesolls ist der Verwaltung jeglicher Spielraum genommen worden. Die niedersächsische Vermessungs- und Katasterverwaltung könnte aber durch entsprechende Angebote an die Auszubildenden weitere Anreize für den Nachwuchs schaffen. Dies kann aber nur mit einer starken finanziellen Unterstützung gelingen. Gerade der vorgesehene „Umzug“ der bisher eigenständigen Clientbetreuung des LGLN hin zu IT.Niedersachsen wird erhebliche Kosten verursachen und darf auf keinen Fall zu Lasten bereits eingeplanter Mittel für Personal gehen! Ohne zusätzliches Geld über den Haushalt läuft die VKV daher Gefahr, als Verwaltung handlungsunfähig zu werden. Dann kann dem demografischen Wandel nicht mehr angemessen begegnet werden. Ausbildung in der VKV muss sich weiterhin lohnen! Attraktive Arbeitsplätze sowie eine funktionierende und zukunftsfähige Verwaltung bekommt man nicht zum Nulltarif. Ideen und Motivation sind in der VKV reichlich vorhanden. Innenminister Pistorius hat zugesagt die Kolleginnen und Kollegen bei der Umsetzung nach Kräften zu unterstützen.

 

 

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